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Neues von FroSch-Kunsthandwerk

Außen hui, innen pfui ... Gut Görtz

Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich im Nachhinein noch einiges zu Gut Görtz sagen werde. Das tue ich dann hiermit. Es ist wie mit den Fotos: Auf den Fotos sieht alles schön aus, in natura wirkten die Lichter nicht mehr so eindrucksvoll.
Vorweg sei gesagt, es gibt gute und schlechte Märkte, nicht unbedingt standortbedingt, aber auch. Es kann auch passieren, dass ein Markt, der sonst super läuft, einfach mal ganz schlecht ist. Oder manche Aussteller super verdienen, andere nicht. Das ist normal und ist halt so. Vieles ist vom Publikum abhängig. Welches dann aber auch erst einmal kommen muss und damit sind wir beim ersten Punkt:
Ein Markt muss auch beworben werden. Laut Verwalterin des Hofes wurde viel geworben, zig Plakate aufgehängt, aber wir haben nur im Nachbardorf ein altes vergammeltes gesehen, sonst keine. Dafür hingen Plakate im Umkreis und auf unserem Weg, der immerhin über 60 Kilometer lang war, vom Stockseehof. Der ja nun wirklich weit entfernt von dem Standort war. Der Stockseehof kann sich also wirklich auf die Fahne schreiben, Werbung zu machen. Gut Görtz leider nicht. Der Hof ist im Sommer ein Selbstläufer, dann ist viel los und laut den anderen Ausstellern wird da auch wirklich gut verkauft. Im Winter allerdings nicht und damit scheint es an einigem zu mangeln. Selbst am letzten Wochenende war es tot dort.
Auch ansonsten läuft es ziemlich schlecht dort in Sachen Organisation. Es wurde mit der Lichterschau geworben, die Lichter gingen allerdings nicht von alleine an und es hat sich auch niemand darum gekümmert. So musste ich mich mit einem anderen Aussteller auf den Weg machen, die Kabel im Schnee suchen und schauen, zu welchen Steckdosen sie führen. Am Ende hatten wir es geschafft, den Hof zum Leuchten zu bringen, nur um dann zwei Stunden später alle Stecker wieder zu ziehen, weil das Licht ja auch nicht von alleine wieder ausgeht. Den Spaß habe ich mir dann drei Tage angetan, aber da sich selbst nichts geändert hat, nachdem ich der Verwalterin gesagt hatte, dass das nicht unsere Aufgabe sein kann, habe ich sie einfach abends brennen lassen. Hat auch niemanden interessiert.
Dann lag ja nun Schnee. Man sollte davon ausgehen, dass auf so einem Hof mit Publikumsverkehr geräumt und gestreut wird. Nicht so auf Gut Görtz. Rudimentär geräumt wurde der breite Weg in der Mitte und ein wenig an der Seite. Die Eisflächen, die sich durch das platt treten bildeten, auch direkt vor dem Café, wurden ignoriert. Kein Sand, kein Salz, nichts. Auch das habe ich angesprochen, die Antwort, die ich bekam war: "Wo soll ich denn da anfangen?" Ähm, tja, auf dem Parkplatz zum Café, weiter zu den Geschäften vielleicht? Diese Antwort von mir wurde abgetan mit: "Ach, dann laufen die Leute querfeldein, bringt ja auch nichts." Also haben wir zumindest unsere Wege vor den Geschäften selbstständig notdürftig gestreut.
Nun zu den Toiletten: Die sind immer dann auf, wenn das Café auf hat. Machen sie zu, sind auch die Toiletten  zu. Wenn man nun also von einer normalen Schließzeit von 17.00 Uhr ausgeht und dann um viertel vor nochmal gehen will und dann vor verschlossener Tür steht, weil die Damen früher zu gemacht haben, weil nichts los war, dann ist das schon ziemlich blöd. Zu hören bekommt man dann noch: "Wir dürfen früher gehen, wenn nichts los ist." Ja, schön, aber Bescheid sagen, wäre doch auch mal klasse, oder? Immerhin haben wir noch ne Stunde Heimfahrt ... 
Dann gibt es ja den kleinen Stand auf dem Hof mit Glühwein. Wenn denn Glühwein geliefert wurde. Selbst nach Bestellungen der Verkäuferin tat sich nichts, auch nach zwei Wochen nicht. Aus purer Verzweiflung hatte sie schon Wein und Saft zusammengemischt.
Die Verwaltung des Hofes ist eine Katastrophe und die Verwalterin heißt bei mir nur noch Frau Scholz, in Anlehnung an ihr wisst schon wen, denn sie selbst sagte in dem Abschlussgespräch mit Andreas: "Ist doch alles super gelaufen." 
Zur Tierhaltung dort könnte ich mich auch noch auslassen, aber das würde dann zum Teil nur aus dem bestehen, was mir erzählt wurde. Also lasse ich es und ihr denkt euch euren Teil.
In den Gesprächen mit den anderen Ausstellern und Verkäuferinnen wurde auch sehr deutlich, dass es schon immer so war mit ihr. Kritik wird abgeblockt und alles läuft super. Ich erkenne da durchaus Parallelen zu unserer Regierung. Dass die Aussteller trotzdem dort bleiben, liegt daran, dass es im Sommer wirklich super läuft für sie. Was nicht an der Verwaltung liegt, sondern daran, dass die Menschen von alleine kommen. 
Wir sind mit Gut Görtz durch, so verlockend es auch sein mag, es im Sommer für ein paar Wochen zu probieren. Nicht nochmal! Für mich war es trotzdem eine schöne Erfahrung "einen eigenen Laden" zu haben, die anderen Aussteller waren auch echt nett. Und ein wenig traurig war ich schon, wieder alles einzupacken. Aber darauf liegt auch die Betonung: (fast) alles wieder einzupacken. Das sollte anders sein. Im Idealfall fährt man nur noch mit einem Bruchteil dessen wieder nach Hause, mit dem man gekommen ist. Wir haben für dieses Abenteuer jede Menge Geld mitbringen müssen und dazu noch Nerven. Schade!
Wir schauen mal, wohin es uns nächstes Jahr verschlägt, in den nächsten Wochen werden wir mal planen. Ich halte euch auf dem Laufenden! Eine schöne Weihnachtszeit wünsche ich euch!

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